In größeren Städten hat man längst erkannt, welche Bedeutung stilgerecht restaurierte Altbauten für die Lebensqualität haben.
In Kleinstädten und Dörfern hingegen entstanden in der Vergangenheit leider zu oft sterile Einheitssiedlungen, die wegen ihrer Charakterlosigkeit mittlerweile beliebig untereinander austauschbar sind.
Ganze Ortschaften wurden hemmungslos ausgelichtet und man vermisst nun ihre Unverwechselbarkeit. Die Verluste an denkmalwürdigen Gebäuden- und damit an kulturellen Gütern - sind enorm. Der Bezug zur Vergangenheit geht so immer mehr verloren.
Altbauten gelten leider oft noch als überholt und hässlich und werden als abbruchreif abgestempelt.
Dabei ist Architektur ein Teilbestand der bildenden Kunst. Baukunst innerhalb traditionsreicher Ortschaften oder Siedlungen besteht darin, Neues dem Bestehenden harmonisch hinzuzufügen. Das ist möglich, ohne dass finanzielle Überforderung ein Hinderungsgrund sein muss.
Die geplante Erhaltungs-bzw. Gestaltungssatzung bedeutet für die Jugendstilsiedlung Karolinenhöhe die Rettung einer in über 105 Jahren gewachsenen, originellen Bausubstanz.
Lebensqualität heißt somit auch hier, ein angenehmes Wohnen und Leben aller Generationen mit Bezug zur Vergangenheit und in Anerkennung der von den Vorfahren erbrachten Leistungen.
Robert und Gabriele Meyer